Robert Jasper

Robert Jasper...

…gehört zu den führenden Extrembergsteigern weltweit. Im extremen Alpin-Bereich und im Eis und Mixedgelände setzt er neue, internationale Maßstäbe.

Robert Jasper wuchs im Schwarzwald auf. Schon früh begann er im heimischen Schlüchttal sowie im nahegelegenen Basler Jura, (Schweiz), zu klettern. Heute führen ihn seine Expeditionen in die entlegensten Gebirge der Welt, ins Everestgebiet im Himalaya und nach Patagonien.

Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Region zu unterstützen. In der Wirtschaft und auch im Sport. Risiko, Planung, Entscheidung, Erfolge, Rückzug, Motivation… viele Parameter sind in beiden Welten zu finden.

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Die Personalberatung für
Führungskräfte und Professionals  

Die neue Macht der Bewerber

Internet und Soziale Netzwerke führen zu einem veränderten Bewerbungsprozess und - noch viel entscheidender - zu einem veränderten Bewerberverhalten. Auf was müssen sich Unternehmen einstellen?

Von Ulrike Weick

Michael Weber liest am Samstagmorgen beim Frühstück die FAZ und entdeckt im 120-seitigen Stellenteil eine Anzeige der A. Müller GmbH & Co. KG als Leiter Finanz- und Rechnungswesen. Er nimmt sich den ganzen Sonntag  Zeit, um ein Anschreiben und einen Lebenslauf zu tippen. Seine Originalzeugnisse und Lebenslauf mit einem Passfoto vom Fotografen heftet er ordentlich in einen blauen Ordner ab. Zusammen mit dem Anschreiben steckt er alles in einen DinA4 Umschlag – selbstverständlich mit verstärktem Karton. Diesen bringt er am Montag auf die Post (Porto: 3 DM!). Nach einer Woche erhält er ebenfalls per Post eine Eingangsbestätigung und nach 4 Wochen die postalische Einladung zu einem Vorstellungsgespräch mit vorgegebenem Termin. Zur Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch fährt er vorher einmal hin, um sich zumindest schon mal das Gebäude anzusehen und vor allem um zu überprüfen, wieviel Zeit er für die Anfahrt benötigen würde!

Nur 15 Jahre später sitzt Laura Lehmann am Montagmorgen im Fernbus und will in Audible ein Buch hören, als auf ihrem Smartphone der Job Agent von Stepstone mit einem interessanten Job für sie aufpoppt: Regional Director Finance m/w bei Miller SE. Sie checkt schnell in XING und LinkedIn, ob sie jemanden bei Miller kennt und  sieht sofort, dass einige Mitarbeiter schon lange im Unternehmen arbeiten, aber auch viele erst vor kurzem dort begonnen haben. Das Unternehmen scheint zu expandieren. Einer ihrer Kontakte ist sogar vernetzt mit dem CFO. Vielleicht kann er ihr etwas zum potenziellen Vorgesetzen sagen. Sie kontaktiert ihn direkt in XING und erhält umgehend ein positives Feedback. Schnell noch auf kununu  die Arbeitgeberbewertungen überprüfen, auf glasdoor sich einen Überblick über die Gehälter verschaffen und auf Unternehmensregister.de eventuelle Geschäftsführerwechsel und Bilanzen querchecken. Erst dann schaut sie sich kurz die Karriereseite von Miller SE an, was sonst noch so an offenen Positionen ausgeschrieben ist und wie das Unternehmen sich darstellt. Auf der Website bewirbt sie sich direkt mit ihrem XING-Profil. Das erste Vorstellungsgespräch erfolgt noch in dieser Woche via Skype.

Unternehmen stehen heute bei der Rekrutierung vor vielen neuen Herausforderungen. Klar, zunächst muss „Laura Lehmann“ das Unternehmen und den Job erst einmal wahrnehmen, aber dann bei ihren weiteren Recherchen auch attraktiv finden und sich dafür begeistern können. Während ersteres vom Unternehmen noch ganz gut gesteuert werden kann, ist letzteres für Unternehmen heute nicht mehr so einfach. Denn bei der Jobsuche spielen viele Faktoren eine Rolle, die vom Unternehmen gar nicht mehr direkt beeinflussbar sind. Bewertungsportale und Soziale Netzwerke ermöglichen den Kandidaten einen Einblick hinter die Kulissen und entscheiden oft schon darüber, ob ein Kandidat überhaupt mit dem Unternehmen in Kontakt tritt.

So können sich in den Karrierenetzwerken XING und LinkedIn nicht nur Personaler über Kandidaten informieren, sondern auch potenzielle Kandidaten über ein Unternehmen! Wer arbeitet sonst noch in der Abteilung? Wie lange sind die Mitarbeiter schon an Bord? Wie ist die Fluktuation? Sind Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens aufgestiegen? Dadurch werden Unternehmen gläsern und vergleichbar.

Zudem informieren sich immer mehr Kandidaten bei Arbeitgeber-Bewertungsportalen, wie z.B. kununu und glasdoor über den potenziellen Arbeitgeber. Als Entscheidungstool sind diese zwar nicht unbedingt geeignet, da tendenziell mehr frustrierte Mitarbeiter bzw. Ex-Mitarbeiter ihr Unternehmen bewerten als Zufriedene. Aber mal ehrlich, wer lässt sich bei der Hotelbuchung oder beim Online-Kauf nicht ein Stückweit durch die Empfehlungen beeinflussen? Weiterhin scheint es immer wichtiger zu werden, „mobil“ mit dem Unternehmen in Kontakt treten zu können. Sei es in Form einer Bewerbung via Smartphone oder einer ersten Anfrage über die Karrierenetzwerke. Denn bis Laura Lehman wieder an einem Desktop mit vollständigen Bewerbungsunterlagen sitzt, sind vielleicht schon weitere interessante Jobs auf ihrem Smartphone aufgepoppt!

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Über den Autor

Ulrike Weick

Ulrike Weick ist Marketing Manager bei Dr. Weick Executive Search GmbH und liebt es, die Dinge mit der Kunden- und mit der Kandidaten-Brille zu betrachten. Außerdem befasst sie sich mit HR-Trends, insbesondere im Recruiting.